Selbstverständis

Geschichte und Struktur

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Praxisreferate an Hochschulen für Soziale Arbeit (BAG Prax) hat sich im Jahr 1992 als Zusammenschluss von Fachkräften gegründet, die an Hochschulen für Soziale Arbeit in Praxisämtern/-referaten ausschließlich oder überwiegend tätig waren.

Wichtige Impulse für den bundesweiten Zusammenschluss waren:

  • die bundesweite Hochschuldiskussion über die ein- und zweiphasigen Studienkonzeptionen und deren Konsequenzen für die Ausgestaltung der Praxisphasen zu befördern
  • Strukturen und Rahmenbedingungen sowie ein fachliches Profil für die Implementierung und Weiterentwicklung von Praxisämtern und -referaten zu schaffen
  • die Qualitätsentwicklung und -sicherung von Praxisphasen bundesweit und vergleichbar unter dem Dach der staatlichen Anerkennung voranzubringen.

Aus diesen Gründen hat sich die BAG Prax als nicht eingetragener Verein zusammengeschlossen.

Seitdem vollzog und vollzieht sich ein inhaltlicher und struktureller Wandel von Praxisämtern zu Praxisreferaten o.ä., die sich als selbständig agierende, fachlich versierte Institutionen an Hochschulen verstehen.

Die Mitgliedshochschulen sind auch auf der Ebene der Praxisreferate in Landesarbeitsgemeinschaften organisiert und spiegeln die Vielfalt der Studiengangsmodelle wider.

In der BAG Prax werden die Mitgliedshochschulen von den entsprechenden Praxisreferent*innen (i.d.R. staatlich anerkannten Sozialarbeiter*innen/Sozialpädagog*innen mit einschlägiger Berufserfahrung) vertreten. Aus dem Kreis der Vertreter*innen der Mitgliedshochschulen wird auf Grundlage der Satzung ein Vorstand gewählt, der die Bundesarbeitsgemeinschaft nach innen und außen vertritt.

Bezugspunkte und Werte

Die Internationale Definition Sozialer Arbeit (IFSW/IASSW), der Qualifikationsrahmen des Fachbereichstags Soziale Arbeit (FBTS) sowie das Kerncurriculum der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) stellen für die Arbeit der BAG Prax relevante Bezugspunkte dar. Zugleich ist die BAG Prax den Werten des Ethikkodex der Sozialen Arbeit (ISFW) verpflichtet.

Die BAG Prax hat ein lern- und bildungsortübergreifendes Verständnis von Professionalisierung und Professionalitätsentwicklung im Studium.

Zugleich teilt die BAG Prax die grundsätzliche Überzeugung der uneingeschränkten Teilhabe aller Menschen an Bildung.

Die BAG Prax arbeitet auf Grundlage von Kollegialität, Wertschätzung, gegenseitiger Unterstützung und in kooperativem Miteinander basisdemokratisch an gemeinsamen Zielen und Aufgaben.

Die Arbeit mit Kooperationspartner*innen gestaltet die BAG Prax qualitätsorientiert, transparent und nachvollziehbar.

Ziele und Aufgaben

Die BAG Prax verfolgt als Ziel die flächendeckende Implementierung und Weiterentwicklung von Praxisreferaten Soziale Arbeit als Fachreferate für Professionalitätsentwicklung und -sicherung an Hochschulen für Soziale Arbeit.

In der BAG Prax wird im Kontext begleiteter Praxisphasen ein triadisches Verständnis (Studierende, Hochschule, Berufspraxis) geteilt.

Zu den Kernthemen der BAG Prax gehören:

  • die Förderung des wechselseitigen Verständnisses und der gegenseitigen Anerkennung der Lern- und Bildungsorte Hochschule und berufliche Praxis insbesondere in Hinblick auf Kooperation, Praxisanleitung, Wissensbildung und Relationierung
  • die Herstellung und Sicherung der Bezüge zwischen Akkreditierungsverfahren und reglementiertem Berufszugang
  • die Sicherung der qualitativen Anforderungen zum Erwerb der staatlichen Anerkennung als Gütesiegel der Profession Soziale Arbeit.

Zudem kennzeichnet die BAG Prax die Kooperation mit Bündnispartner*innen wie z.B. dem Fachbereichstag Soziale Arbeit, der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit, dem Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit und Gewerkschaften zu aktuellen Diskursen in der Sozialen Arbeit.

Die BAG Prax positioniert sich zu hochschulischen und professionspolitischen Themen durch Stellungnahmen und Veröffentlichungen.

Zur Qualitätssicherung erarbeitet die BAG Prax Empfehlungen zur Gestaltung von begleiteten Praxisphasen und entwickelt Weiterbildungsformate für Praxisanleitungen.

Relevante Informationen werden Studierenden, Hochschulangehörigen, Fachkräften der beruflichen Praxis und unseren Kooperationspartner*innen über die Homepage zur Verfügung gestellt.

Die BAG Prax veranstaltet regelmäßig bundesweite Fachtagungen zur themenbezogenen Auseinandersetzung und Positionierung und setzt sich in trinationalen Tagungen (Deutschland, Österreich, Schweiz) mit den Standards von Studium und begleiteten Praxisphasen Sozialer Arbeit im europäischen Vergleich auseinander.

Beschlossen durch die Mitgliederversammlung der Bundesarbeitsgemeinschaft Praxisreferate an Hochschulen für Soziale Arbeit (BAG Prax) am 17.11.2023